Roslyn f�hrt nach Reno, um sich dort scheiden zu lassen. In einer Kneipe lernt sie den alternden Cowboy Gay Langland kennen und verliebt sich in ihn. Zu dem Paar gesellen sich der ehemalige Testpilot Guido und der sensible Perce. Alle vier sind Au�enseiter, verloren, vereinsamt. Alle vier haben � seelische oder k�rperliche � Verletzungen, die sie daran hindern, ihr Leben so zu f�hren, wie sie es sich vorgestellt hatten. Sie bilden eine Notgemeinschaft, doch zu wirklicher Kommunikation sind sie nicht f�hig. Zusammen wohnen sie auf Guidos Ranch und fahren schlie�lich in die W�ste Nevadas, wo sie Wildpferde fangen wollen. Aus dem Abenteuer wird Ernst, als herauskommt, da� die Pferde gefangen, verkauft und zu Hundefutter verarbeitet werden sollen. Die kindlich-naive Roslyn wendet sich gegen die Brutalit�t der Cowboys und stellt damit alle vor existentielle Fragen. �Misfits � nicht gesellschaftsf�hig� wird dieses Jahr h�ufig zu sehen sein. Am 1. Februar war Clark Gables 100. Geburtstag. Marilyn Monroe w�rde am 1. Juni 75 Jahre alt. �Misfits� war der einzige Film, den die beiden Stars zusammen drehten. Es war auch f�r beide der letzte. Gable starb zw�lf Tage nach Drehschlu�. Monroe knapp zwei Jahre sp�ter.

Nicht nur diese biographischen Details machen den Film so tragisch. Der Film zeigt die h��liche Kehrseite des amerikanischen Traums, zeigt Menschen, die durch den t�glichen Konkurrenzdruck aussortiert wurden, Menschen, die �brig geblieben sind. � Menschen, die in einer Welt leben, die aus den Fugen geraten scheint, die darin leben und eigentlich schon tot sind.

Arthur Miller verbrachte 1956 mehrere Wochen in Nevada, als er sich von seiner ersten Frau scheiden lie�, um Marilyn Monroe zu heiraten. Dort lernte er Menschen kennen, die ihn zu der Geschichte der �Misfits� inspirierten. Die Erz�hlung erschien 1957 im �Esquire�. Miller schrieb das Drehbuch f�r die Verfilmung. Die Rolle der Roslyn war ein Geschenk f�r seine Frau Marilyn Monroe, die sich danach sehnte, endlich als Schauspielerin ernst genommen zu werden. Doch die Dreharbeiten verliefen �hnlich dramatisch wie die Handlung des Films. Am Drehort in Nevada fand ein morbides Spektakel statt, das nicht im Drehbuch stand. Die Schauspieler waren dem psychischen Zusammenbruch nahe. Regisseur John Huston verbrachte so viel Zeit im Casino wie am Set. Und Monroe verlie� Miller, nachdem der Film fertig gestellt war.

Eine Chronik dieser Tortur hat der franz�sische Filmkritiker Serge Toubiana in Zusammenarbeit mit Arthur Miller herausgebracht � illustriert mit Fotos der Magnum-Fotografen, die die Dreharbeiten dokumentieren sollten.

Clark Gable � der sterbende �K�nig von Hollywood� � spielte mit Marilyn Monroe � Amerikas ungl�cklichem �sweetheart�. Dabei kam nicht nur ein bewegender Film und ein stilistisches Meisterwerk Hustons heraus, sondern auch ein Zeugnis des Untergangs des alten Starsystems.

vh