OKTOBER
|
2006
|
Rubriken
|
Service
|
Kontakt
|
Gästebuch
|
"Der
Palast von Alhambra" - Das Spiel
|
|
"Der Palast von Alhambra"
Siehe auch: |
|
Die Alhambra zählt zu den schönsten Burgen Europas. Von maurischen Kalifen in Andalusien errichtet, fiel sie im Zuge der spanischen Reconquista den Christen in die Hände. Wenngleich er nach deren Ansicht heidnisch war, konnten auch sie der orientalischen Schönheit des Komplexes nicht widerstehen - was sicherlich auch dazu beitrug, die Alhambra vor der Zerstörung zu bewahren. Gerade nicht um ihre Zerstörung, sondern im Gegenteil um ihre Errichtung geht es in "Der Palast von Alhambra" von Dirk Henn. Bis zu sechs Spieler ab acht Jahren können sich darin versuchen, verschiedene Gebäude zu erwerben und an den eigenen zentralen Brunnen anzubauen. Dabei ist ein gewisses Geschick gefragt, da die Gebäude natürlich nicht kostenlos sind. Wer allerdings passend bezahlt, bekommt einen zusätzlichen Zug direkt im Anschluß. Die Balance zwischen einer eisernen Geldreserve auf der Hand und dem Erwerb bestimmter Gebäudearten mit verschiedenen Werten zu finden, ist dabei nicht ganz einfach. Die Spielkarten sind ansprechend illustriert, und wer einmal in der echten Alhambra war, träumt sich beim Spielen leicht hinein. Zwar ist Kommunikation zwischen den Spielern eigentlich nicht erforderlich, kommt aber regelmäßig ganz von selbst zustande. In "Der Palast von Alhambra" kann man - mehr oder weniger beabsichtigt - auch geschickt taktieren, wenn man einmal durch die anfangs etwas umfangreich anmutende Anleitung gestiegen ist. Inzwischen sind für das Spiel auch drei Erweiterungs-Sets mit jeweils vier Einzelerweiterungen erschienen, die über die bisweilen bedauerliche Tatsache hinweghelfen können, daß die Gebäude außer Punkten keine sonderlich interessanten Vorteile bringen. Einziger und wirklich nicht schwerwiegender Kritikpunkt bleibt die Punktetafel - die bereits vor Erscheinen der Erweiterungen eigentlich schon zu klein war und es jetzt erst recht ist. (Das läßt sich leicht beheben, wenn ggf. einfach wieder von vorn weitergezählt wird, so daß es sich nur um ein sehr kleines Schönheitsfehlerchen handelt.) "Der Palast von Alhambra" ist ein wunderschön gestaltetes Spiel mit ansprechender, leicht verständlicher Spielidee, dauert pro Spiel etwa 45 bis 60 (spannende) Minuten und dürfte inzwischen für erschwingliche 20 Euro zu haben sein, beansprucht allerdings schon etwas Platz im Regal. Völlig zu Recht ist diese Perle auf dem deutschen Brettspielemarkt das "Spiel des Jahres 2003" geworden. mp |