MAI
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2002
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Was heißt'n
das: "Generation X"
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Seit dem Erscheinen des internationalen Bestsellers Generation X- Tales for an Accelerated Culture (deutsche Übersetzung: Generation X- Geschichten für eine immer schneller werdende Kultur) von dem kanadischen Schriftsteller Douglas Cambell Coupland ist der Begriff Generation X zum Schlagwort geworden. Viel ist über diese Generation nachgedacht und geschrieben worden, doch ob es die "Generation X" wirklich gegeben hat und wenn ja, wodurch sie sich genau gekennzeichnet hat, bleibt für mich immer noch im Dunkeln. Hier also keine Definition, sondern einfach einige Überlegungen zu diesem vielschichtigen Begriff. In dem 1991 erschienenem Roman geht es um drei Angehörige der Generation X, drei twentysomethings, zwischen 1960 und 1970 geborene Menschen, die am Wüstenrand ein Aussteigerleben führen, von Aushilfsjobs leben und einander Geschichten erzählen - verstörte, surrealistisch anmutende, manchmal gar apokalyptische, aber auch witzige Geschichten. Der Roman erzielt in den USA und später auch in Deutschland sehr hohe Verkaufszahlen und scheint den Zeitgeist genau widerzuspiegeln. Die Faszination, die dieses Buch auf viele junge Erwachsene ausübt, lässt sich nachvollziehen. Die Kinder der Hippies sind von der Realität eingeholt worden und können den schönen Traum von Selbstverwirklichung, gegenseitiger Akzeptanz, freier Liebe und Naturverbundenheit angesichts von Karrierezwang (das soziale Netz in den USA ist zu dieser Zeit sehr grobmaschig), Rassismus, Aids und Umweltverschmutzung nicht mehr weiter träumen. Und an die Stelle dieses Traums tritt- zunächst einmal gar nichts. Denn gegen verlorene Illusionen kann man nicht rebellieren. Inmitten dieser Orientierungs- und Ideologielosigkeit bleibt einem nur der Rückzug, das Verliererdasein als Ausdruck eines Protests, der sich gegen nichts richten kann. Diese Slacker (Abhänger), die abgesehen von dem Gefühl der Verlorenheit eigentlich keine Gemeinsamkeiten haben, werden also gemeinhin als Angehörige der Generation X angesehen. Vielleicht ist die Bezeichnung Generation X deswegen treffend - das X ist undefiniert, irgendwie einzelgängerisch und kann viele verschiedene Formen annehmen. Mit der Generation X wird oft, stark verallgemeinernd, eine bestimmte Musikrichtung in Verbindung gebracht- der Grunge. Grunge, das ist vor allem Nirvana. Und vielleicht sprach Curt Cobain wirklich vielen aus der Seele, als er sang: Load up on guns and Aber reicht das aus, um in mehreren Ländern auf verschiedenen Kontinenten plakativ von der "Generation X" zu sprechen? Und fühlte der Großteil der twentysomethings wirklich so? Kann sich eine gesamte Generation durch Orientierungslosigkeit und Loser-Dasein charakterisieren? Ich glaube nicht. jn |