SEPTEMBER
2008

 
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"THERE GOES THE DOG CRAZY IN THE FRYING PAN"
Die Zukunft der maschinellen Übersetzung / The future of machine translation

Die raschen Fortschritte auf dem Gebiet der maschinellen Übersetzung lassen für die kommenden Jahre eine Revolution der internationalen Kommunikation erwarten. Doch die Entwicklung verlässlicher Übersetzungsprogramme steckt voller Herausforderungen.



Machine translation is a rapidly advancing field of research that promises to revolutionize international communications. Yet the effort to develop reliable translation programs is fraught by challenge. Will computers ever fully replace the human translator?

With the rise of the Internet and rapid advance of computer processing power, many consider the goal of accurate and reliable machine translation to be within close reach. New technical approaches offer hope that previous deficiencies in machine translation can be overcome. Google, for example, has been touting the positive results of its new statistic-based translation solution, which relies on the analysis of an expansive corpus of previously translated texts for the development of probability based models. This approach stands in sharp contrast to conventional methods in which fixed sets of rules are defined for transcription between languages.

Although Google’s solution has improved the quality of machine translation, and computers are likely to close the gap on human translators in coming years, it seems doubtful that we will ever overcome all of the barriers to FAHQMT, or “fully automatic high-quality machine translation.” With new advances it may be possible to address many of the traditional problems which have confounded accurate machine translation – such as variances in word order and grammatical structure – yet computers may never be in a position to fully account for the idiomatic and cultural properties of language – another key challenge in the field of machine translation.
While we might not be fully cognizant of it, everyday language contains a myriad references to very specific cultural, social, and institutional contexts. Translation is an act of negotiation, and often direct equivalents for certain expressions or terms simply do not exist. The translator’s job is to bridge the gap between linguistic systems and render an interpretation of a text for the reader. In the process, the heavy modification of the source text is oftentimes unavoidable. Take the following sentence, for example: “Die Gebaeude im Bezirk sind zu über 80 Prozent von gründerzeitlicher Altbausubstanz geprägt.” The real problem here, of course, is the word gründerzeitlich, a term that has no equivalent in English. (Google’s translation software doesn’t event attempt to deal with this term, offering “The buildings in the district are more than 80 percent from gründerzeitliche houses marked substance.”)

German readers know that the Gründerzeit was an historical period that generated a specific architectural style in Germany and Austria. English-speaking readers lack this context. An effective translation of the above sentence would take this realization into account and perhaps offer a gloss. Here’s one possible translation: “Over 80% of the buildings in the district were originally constructed in the German architectural period known as the Gründerzeit ('founding epoch').”

This doesn’t seem all that complicated on the face of it, but it requires a certain sensitivity to intercultural contexts, something that a computer program running on probability models lacks. There is no way to arrive at the formulation “originally constructed in the architectural period” without an act of interpretation and awareness for one’s reader.

In this way, despite recent progress in the field of machine translation, the human translator can rest assured that the he or she will not be replaced by a computer anytime soon. As a creative act, translation inherently necessitates qualities only possessed by human beings: sensitivity to intercultural contexts, an understanding for one’s reader, and a sense of individual style.       

ls

For more ruminations on language and translation, have a look at The Translation Post.

 


In Folge der Verbreitung des Internets und der raschen Zunahme der Rechenleistung von Computern wird oft davon ausgegangen, dass das Ziel fehlerfreier und verlässlicher maschineller Übersetzungen in Reichweite liegt. Neue technische Ansätze nähren die Hoffnung, dass bisherige Unzulänglichkeiten der maschinellen Übersetzung überwunden werden können. Google beispielsweise betont die Erfolge seines neuen statistischen Übersetzungssystems, das auf der Analyse eines umfangreichen Korpus bereits übersetzter Texte beruht, die die Entwicklung wahrscheinlichkeitsbasierter Modelle ermöglichen sollen. Diese Herangehensweise unterscheidet sich deutlich von konventionellen Methoden, bei denen feste Regeln für die Übertragung aufgestellt werden.

Zwar hat die Google-Lösung die Qualität maschineller Übersetzungen verbessert, und die nächsten Jahre werden sicherlich weitere Fortschritte bringen. Dennoch scheint es zweifelhaft, ob jemals alle Hindernisse auf dem Weg zur „fully automatic high-quality machine translation“ (FAHQMT) überwunden werden können. Der technische Fortschritt kann möglicherweise viele altbekannte Probleme lösen, die bisher korrekte maschinelle Übersetzungen verhindert haben – dazu gehören Abweichungen bei der Wortstellung und bei grammatikalischen Strukturen. Computer werden aber nie in der Lage sein, die idiomatischen und kulturellen Eigenschaften von Sprache vollständig zu berücksichtigen – dies stellt eine weitere entscheidende Herausforderung im Bereich der maschinellen Übersetzung dar.

Auch wenn wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind, enthält die Alltagssprache eine Vielzahl an Bezügen auf sehr spezifische kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Kontexte. Das Übersetzen ist ein ständiger Abwägungsprozess, und oft gibt es für bestimmte Ausdrücke oder Termini einfach keine direkte Entsprechung. Die Aufgabe des Übersetzers besteht darin, die Gräben zwischen verschiedenen Sprachsystemen zu überwinden und dem Leser eine Interpretation des Textes anzubieten. Dabei lassen sich starke Abweichungen vom Ausgangstext oft nicht vermeiden. Sehen wir uns beispielsweise den folgenden Satz an: „Die Gebäude im Bezirk sind zu über 80 Prozent von gründerzeitlicher Altbausubstanz geprägt.“ Das Problem ist hier natürlich der Ausdruck gründerzeitlich, der keine englische Entsprechung besitzt. (Die Google-Übersetzungssoftware versucht nicht einmal, diesen Begriff zu übersetzen, und gibt folgendes Ergebnis aus: „The buildings in the district are more than 80 percent from gründerzeitliche houses marked substance.“)

Deutsche Leser wissen, dass die Gründerzeit eine historische Epoche bezeichnet und sich auf einen bestimmten architektonischen Stil in Deutschland und Österreich bezieht. Englischsprachigen Lesern fehlt dieser Kontext. Eine sinnvolle Übersetzung des obigen Satzes würde diese Erkenntnis berücksichtigen und vielleicht eine Erklärung anbieten. Eine mögliche Übersetzung lautet: „Over 80 % of the buildings in the district were originally constructed in the German architectural period known as the Gründerzeit ('founding epoch').“ Dies erscheint auf den ersten Blick gar nicht so kompliziert, aber es erfordert ein gewisses Gespür für interkulturelle Kontexte – was einem auf Wahrscheinlichkeitsmodellen beruhenden Computerprogramm fehlt. Ohne Interpretation und Verständnis für die jeweiligen Leser kann man nicht zu der Formulierung „originally constructed in the architectural period“ gelangen.

Daher können sich menschliche Übersetzer trotz der aktuellen Fortschritte im Bereich der maschinellen Übersetzung sicher sein, dass sie in naher Zukunft nicht durch Computer ersetzt werden. Die kreative Übersetzungstätigkeit erfordert als solche Fähigkeiten, die nur menschliche Übersetzer aufweisen: Gespür für interkulturelle Kontexte, Verständnis für die jeweiligen Leser und individuelles Stilgefühl.

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