OKTOBER
2002

 
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MUSIK


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Manau: "Fest-noz de Paname"


In Deutschland nach „Panique Celtique“ schon fast wieder vergessen, legten Manau in Frankreich ein Jahr nach diesem ersten Erfolg mit „Fest-noz de Paname“ noch eins drauf. Das Album aus dem Jahr 2000 muß sich keineswegs hinter seinem Vorgänger verstecken – dennoch findet man es bei uns nur eher zufällig in den Regalen.

Dabei hätten die Bretonen weit mehr Aufmerksamkeit verdient. Wieder überwiegen thematisch Liebe und Geschichte, insbesondere der Zweite Weltkrieg, wieder ist aber auch eine gut ausgewogene Mischung aus ernsthaft-traurigen und fröhlichen Stücken gelungen – allesamt von einer Qualität, nach der sich viele der selbsternannten, arroganten und häufig lächerlichen MCs der weltweiten Hiphop-Szene auf ewig nur die Finger lecken können werden. Das allzu verbreitete „Dissen“ und Selbstlob sind hier nicht zu finden.

An der Musik von Manau hat die Band mindestens ebensoviel Freude wie ihre Hörer, sie wirkt natürlich, einladend und herzlich. Man fühlt sich willkommen. Möglicherweise liegt das an den Elementen bretonischer Musik, die sich auch hier wie ein roter Faden durch alle Stücke ziehen. Diesmal wagen Manau in ihren Texten jedoch den Sprung aus der Bretagne in die weite Welt – seien es ein typisch bretonisches, jedoch Panama gewidmetes Fest-noz in Paris oder eine dem Piloten des ersten Atombombenabwurfs in den Mund gelegte Selbstreflexion.

Manau machen einfach gute Musik, und damit geizen sie nicht. Was „Fest-noz de Paname“ auf einer CD vereint, hätte vielen anderen für zwei gereicht.

mp