JULI
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Herman's
Hermits: "No Milk Today"
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Die Herman's Hermits erinnern ein bißchen an die Beatles. Wenigstens versuchen sie es. Auf dem Cover ihrer CD No Milk Today präsentieren sie sich in wagemutig gemusterter Kleidung vor dem Hintergrund eines englischen Industriegebiets; das Ganze ist unterlegt mit dem Union Jack und preist ausgewählte Titel in einer Schrift an, die man eher von allzu billigen Reggae-Sammelboxen gewohnt ist. Das hätten die Beatles so nicht gemacht. Das sieht einfach nach Katzenmusik aus. Freunde von Überraschungen werden hier vielleicht fündig. Die Gruppe versucht nicht nur, wie die Beatles auszusehen, sondern auch noch so zu klingen; aber daraus ist anders als erwartet nicht wirklich ein schlechter Abklatsch geworden, sondern eher ein ganz eigen(artig)er Stil. Von den vier auf der Vorderseite hervorgehobenen Stücken ist leider nur eines richtig gut, aber bei der großzügigen Zahl von 21 Liedern wird sich wohl für jeden Geschmack etwas finden vorausgesetzt, er schließt englische Popmusik aus den 60er und 70er Jahren ein und ist etwas tolerant. Insgesamt wird man den Eindruck nicht los, daß die Band nicht zu sich selbst gefunden hat. Alles wirkt etwas fad. Die drei Stücke No Milk Today, Mrs Brown You've Got A Lovely Daughter und Leaning On A Lamp Post reichen nicht aus, um dem Rest die fehlende Würze zu geben. Zusammen mit wenigen anderen Titeln und auf zwei oder drei CDs verteilt hätten sie vielleicht eine gute Mischung ausgemacht. Stattdessen sind zu viele Lieder zu leicht zu bekommen und langweilen auf Dauer. Fazit: Die Beatles sind unnachahmbar. Und gerade deshalb ist es äußerst schade, daß die Herman's Hermits ihr Werk dadurch herabwerten müssen, daß sie das Unmögliche krampfhaft versuchen. mp |