MÄRZ
2009

 
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MEDIEN

DIE ZEITSCHRIFT POLENPLUS
Mehr als Bigos und Warschau

Auch wenn das Plus in Namensfügungen häufig überstrapaziert wird, so ist es doch im Namen der Zeitschrift Polenplus nicht nur wegen der schönen Alliteration an der richtigen Stelle: Dem Leser wird mehr geboten als die üblichen Themen, die sonst im Zusammenhang mit Polen behandelt werden.


Eine ganze Zeitschrift, die sich Ausgabe für Ausgabe unserem Nachbarland Polen widmet. Immer unter einem jeweils anderen Gesichtspunkt. Polenplus hat in den zwei Jahren, die es mittlerweile erscheint, bewiesen, dass das funktionieren kann und sicherlich nicht langweilig wird. Alle drei Monate kommt ein neues Heft heraus, das man im Bahnhofsbuchhandel kaufen oder abonnieren kann, und immerhin wird eine Auflage von 15.000 Stück erreicht.

Auf ungefähr 100 Seiten setzt sich Polenplus jedes Mal einen Schwerpunkt. In den bisher erschienen 8 Heften ging es u. a. um die Wirtschaft Polens, polnische Lebensart, Kunst, Männer, Lebenswege, Mode, Sprache und Umwelt. Dazu wird jeweils eine interessante Zusammenstellung an Artikeln geboten. So erfährt man z. B. im Heft „Zungenzauber“ zur polnischen Sprache etwas über deutsch-polnische Übersetzer, über Wortentlehnungen zwischen dem Polnischen und dem Deutschen, über Esperanto und seinen polnischen Erfinder, über das Nostalgie-Comeback der Fibel, mit der Generationen von Polen lesen lernten, und vieles mehr.

Auch die optische Aufmachung rechtfertigt das Plus im Namen: Das schlichte, mit kräftigen Farben belebte Design wird durch eine Vielzahl von Grafiken und Bildern ergänzt. Darüber hinaus gibt es einige Eigenheiten: So werden als Anmerkungen am Rand immer wieder Begriffe aus den Artikeln erläutert oder nützliche Zusatzinformationen geliefert. Eine Überblickskarte am Anfang des Hefts hilft bei der Einordnung von Ortsbezeichnungen, und das Register am Ende erleichtert die thematische Orientierung.

Damit haben Polenplus und seine Gründerin und Herausgeberin Antje Ritter-Jaśinska, die Polonistik und Philosophie studiert hat, den im November 2008 verliehenen Viadrina-Preis sicherlich verdient. Der Preis wird von einem Kuratorium des Förderkreises der Europa-Universität Viadrina für besondere Verdienste in der deutsch-polnischen Verständigung verliehen. Denn gerade das Verständnis der Deutschen für ihr Nachbarland zu fördern, die Neugier zu wecken und zugleich ein positives Bild von Polen zu zeichnen, ist Anliegen der Zeitschrift, wie die Herausgeberin in der Dankesrede bei der Preisverleihung feststellt: "Das Bedürfnis der Deutschen, Polen in einem modernen und attraktiven Licht sehen zu wollen, sollten und müssen wir befriedigen. Die Zeit ist überreif für einen Imagewandel, für Partnerschaft auf Augenhöhe".

bk

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