NOVEMBER 01
 
Rubriken
Service
Kontakt

 

MEDIEN


"Moulin Rouge" - bunter, schneller, lauter
Baz Luhrmann
USA 2001

Das Genre: Musical. Der Schauplatz: Paris, Montmartre und mitten drin natürlich das legendäre Moulin Rouge. Die Zeit des Geschehens: um 1900. Die Personen: Christian (Ewan McGregor), ein Engländer, der in der Künstlerszene von Paris sein literarisches Talent zur Entfaltung bringen will, der Bohème Toulouse-Lautrec (John Leguizamo), Satine, die schönste Tänzerin des Moulin Rouge (Nicole Kidman), der Direktor des Nachtclubs und Variétés (Jim Broadbent) und der reiche, jedoch leidlich sympathische Herzog von Worcester (Richard Roxburgh).

Die Handlung: eine Spur zu simpel und ohne jeglichen Tiefgang. Christian, der junge Poet, wird schon kurz nach seiner Ankunft in Paris durch seinen neugewonnenen Künstlerfreund Toulouse-Lautrec in die Welt des Variétés eingeführt und soll diesem helfen, ein Theaterstück für die Bühne des Moulin Rouge zu schreiben. So lernt er bald Satine, den Star des Moulin Rouge, kennen und, wie könnte es anders sein, verliebt sich in sie. Schließlich gibt auch sie ihren Widerstand auf und verfällt dem Intellekt des Dichters. Doch die junge Liebe sieht sich schon bald bedroht: Der Herzog von Worcester, potentieller Geldgeber für die Aufführung eines richtigen Theaterstücks im Moulin Rouge, das Satine zu einer echten angesehenen Schauspielerin machen soll, hat sich vom Direktor des Variétés dessen "bestes Pferd im Stall", also Satine, versprechen lassen. So nimmt denn das Drama seinen Lauf, zumal die allseits Begehrte auch noch von einer tödlichen Krankheit bedroht ist. Bei der Uraufführung des Stücks kommt es schließlich zum Showdown zwischen den zwei eifersüchtigen Rivalen, die Aufführung wird dennoch ein voller Erfolg. Trotzdem bleibt das tragische Ende nicht aus...

Die Musik: eine wenig originelle Mischung aus Liebesliedern und verschiedenen bekannten Popsongs wie Madonnas "Material Girl" oder "All you need is love" von den Beatles, was nicht gerade dazu beiträgt der etwas oberflächlichen Handlung die richtige Würze zu geben.

Die Ausstattung: pompös, kitschig, farbenfroh, könnte durchaus eine Freude fürs Auge sein, wenn nur die Kameraführung dem Betrachter einmal Zeit ließe, die Pracht zu bewundern.
Während sich in Baz Luhrmanns Film "Romeo und Julia" in der Mixtur aus Flitter und den klassischen Texten Shakespeares beides ergänzte und zusammen einen gewissen Reiz ergab, bietet dieser Film Luhrmanns eigentlich nur noch überdrehten Glamour und Kitsch. Vielleicht liegt dies etwas am Genre des Musicals und ist außerdem wahrscheinlich eine Geschmacksfrage. "Moulin Rouge" stellt damit das genaue Gegenteil des vor nicht allzu langer Zeit in den Kinos gezeigten Musicalfilms "Dancer in the dark" dar.

Wer aber gerne einfach mal bei zwei Stunden bunter Bilder und eingängiger Lieder abschaltet, für den heißt es: Vorhang auf im Moulin Rouge.

bk