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Fast Food, Fast Women
Fast Food, Fast Women
Amos Kollek
USA/F 2000

 

 

Die New Yorker Kellnerin Bella ist frustriert. Um sich den Sonntagmorgen aufregender zu gestalten, legt sie sich schon einmal auf die Straße und verursacht ein Verkehrschaos. Ihr 35. Geburtstag naht. Seit fast zwölf Jahren ist sie mit dem verheirateten George liiert, der nicht daran denkt, seine Frau zu verlassen. Der Traum von einem Haus voller Kinder und Tiere ist in weite Ferne gerückt. Bellas resolute Mutter ist weniger resigniert als ihre Tochter und arrangiert für sie eine Verabredung mit dem erfolglosen Schriftsteller und Taxifahrer Bruno. Bella und Bruno lügen sich gegenseitig an, um einander zu beeindrucken – was einige Verwicklungen zur Folge hat.

Auch die alternden Gäste, die jeden Tag in das Diner kommen, in dem Bella arbeitet, sind vor amourösen Verstrickungen nicht gefeit. Der schüchterne Paul antwortet auf die Kontaktanzeige der Witwe Emily. Bei ihrem ersten Rendez-vous machen sie die gleichen Fehler wie Bella und Bruno. Sie flunkern, um interessanter zu scheinen. Pauls Freund Seymour hingegen verliebt sich die Stripperin Wanda, die Psychologie studiert hat und jetzt die geheimen Wünsche der Menschen erfüllt.

Amos Kollek, der Sohn des ehemaligen Jerusalemer Bürgermeisters Teddy Kollek, präsentiert sich mit „Fast Food, Fast Women“ versöhnlicher als mit „Sue“ und „Fiona“. Seine vorherigen Filme waren melancholische New Yorker Frauenporträts über die Unmöglichkeit der Liebe. In beiden Filmen, wie auch in „Fast Food, Fast Women“, verkörpert die bezaubernde Hauptdarstellerin Anna Thomson moderne, entromantisierte Versionen von Holly Golightly.

Auch wenn Kollek in seinem neuen Film mehr Mitleid mit seinen Figuren zu haben scheint, bleibt seine Sichtweise realistisch. Er zeigt Menschen mit all ihren Fehlern und Unzulänglichkeiten – zeigt Cellulite und Falten, alberndes Benehmen und Ängste. Abseits von Hollywoodkitsch und Designerästhetik versucht er, zu beweisen, daß das Leben voller Wunder ist. Ein brillantes Ensemble und hervorragende Dialoge machen „Fast Food, Fast Women“ zu einem unvergeßlichen Film.

Schade ist nur, daß die meisten Kinos Kolleks Film in die Spätvorstellung abgeschoben haben. Wenn man „Fast Food, Fast Women“ in der Matinee sehen könnte, hätte man gute Laune für den ganzen Tag.

vh