JANUAR 01
 
Rubriken
Service
Kontakt

 

MEDIEN

 

Dancer in the dark
Dancer in the dark
Lars von Trier
DK 2000

Ein schrecklicher Film. Ich sa� in den Kinosessel gedr�ckt und wurde von einem Schmerz zerrissen, der schon k�rperlich war. Ich h�tte aufstehen m�gen, rausrennen und heulen, das Kino in Brand stecken oder jedenfalls ganz fest gegen etwas treten. Okay, das wird nicht jedem so ergehen. Aber so empfindlich bin ich nun auch wieder nicht! Ich weine nicht bei jedem Film!

Zugegeben, die Story ist etwas bescheuert. Aber in dem Moment, in dem man in einem Film drin ist, ist das egal. Was auf der Leinwand passiert, passiert wirklich. Und ich war so verzweifelt �ber das, was da passierte, �ber die schreckliche Ungerechtigkeit dieses Schicksals - da� ich Euch nat�rlich nicht zu viel verraten will. Nur so viel: Die Fabrikarbeiterin Selma wird blind und will verhindern, da� es ihrem Sohn genauso ergeht. Deshalb rackert sie sich ab, um das Geld f�r seine Operation zusammenzubekommen. Dann f�ngt es an, schiefzugehen.

Bj�rk in der Rolle der Selma ist gro�artig. Sie ist so s��, da� man sie am liebsten in eine Schneekugel setzen und sch�tteln w�rde. Sie tr�umt sich gerne in die Welt der Musicals, dann entsteht ein Lied aus dem Stampfen der Fabrikmaschinen, dem Rattern des Zuges, dem Knistern eines Plattenspielers, und alle tanzen dazu. Bis dahin habe ich Bj�rks Musik nie verstanden. Jetzt verstehe ich.

Es war mein erster Dogma-Film, und ich mu� sagen, auch wenn dieses Handkamera-Gewackel am Anfang heftige Irritationen und Sehschmerzen verursacht, so gew�hnt man sich daran, und alles ist tats�chlich unendlich authentischer und intimer. Als ich da im Kino sa�, habe ich es jedenfalls schrecklich bereut, in den Film gegangen zu sein: Seine Intensit�t ist schier unm�glich zu ertragen. Ich werde mir zweimal �berlegen, ihn Euch zu empfehlen. Gegen�ber denen, die �hnlich reagieren wie ich, kann ich einen solchen Rat nicht verantworten, und die, die so etwas kalt l��t, werden den Film d�mlich finden.

Und doch hat er etwas dauerhaft in mir gelassen - das schaffen nicht allzu viele Filme.

aw