JANUAR 01
 
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LITERATUR



Elementarteilchen
Michel Houellebecq
"Elementarteilchen"
DuMont Verlag, 1999
DM 44,00

In einer phantastischen klaren, k�hlen Sprache vermittelt das Buch ein Bild von der menschlichen Gesellschaft, das niemand wahrhaben will. Genauer gesagt, das einfach nicht wahr sein darf. Ein ungleiches Br�derpaar gibt Einblick in das Leben der beiden Protagonisten; der eine ein notgeiler, noch gar nicht so alter Sack, der andere ein etwas gef�hlskalter, aber keineswegs grausamer Forscher, k�mpft sich Ersterer durch seine, k�mpft Letzterer indirekt geradezu gegen seine Existenz. Ob Mitleid angemessen ist, l��t sich einfach nicht mit Bestimmtheit sagen: Eher ist es eine seltsame Dankbarkeit, gepaart mit einer geh�rigen G�nsehaut, die sich nach dem Weglegen des Buches im Leser breitmacht. So wollen wir nicht sein, keineswegs - aber so sind wir wahrscheinlich. Das letzte und bis dato einzige Mal hatte ich dieses ganz spezielle Gef�hl nach Douglas Adams' �Per Anhalter durch die Galaxis�, auch hier wird einem eine merkw�rdige, be�ngstigende und nicht definierbare Wahrheit vermittelt. Diese Lekt�re �ffnet einem die Augen, ohne so recht deutlich zu machen, wof�r. Nicht umsonst war und ist �Elementarteilchen� eines der umstrittensten Werke der Gegenwart; allein deshalb schon ein absolutes Mu�, bietet es dennoch sehr viel mehr. Ein selbstzerst�rerisches Buch f�r den Giftschrank.

mp