JANUAR
2002

 
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LITERATUR


Nicci French: "Der Glaspavillon"
Nicci French
"Der Glaspavillon"
Goldmann

Der Glaspavillon spielt in diesem Buch nur eine kleine Rolle – vielleicht ist es deshalb auch ein etwas mißglückter deutscher Buchtitel. Im Original heißt das Buch „The memory game“ und das paßt auch wesentlich besser. Denn um Erinnerungen geht es in diesem Buch – um verschwundene und wiedergefundene Erinnerungen.

Jane Martello ist Architektin. Sie will im Garten des Hauses ihrer Schwiegereltern einen Glaspavillion bauen. Bei Baubeginn findet sie ein Skelett. Es ist Natalie, die Tochter des Hauses, die seit 25 Jahren vermißt wurde. Schnell stellt sich heraus, daß Natalie ermordet wurde und daß sie schwanger war.

Jane's Familie und die Martellos sind schon seit Janes Kindheit eng befreundet und durch die Heirat von Jane und Claud schließlich auch verwandt.

Jane will herausfinden, was damals geschah und da ihr ihr Leben sowieso zu entgleiten droht, begibt sie sich in die Hände eines Therapeuten. Er soll ihr helfen, sich zu erinnern. Waren die angeblich glücklichen Jahre wirklich so unbeschwert?

Der Glaspavillon ist zwar ein Krimi, allerdings geht’s hier nicht um die Polizei- oder Detektivarbeit, sondern um Psychologie. Der Leser geht mit Jane durch die schmerzliche Erfahrung der Erinnerung und es wird von Seite zu Seite spannender, was denn tatsächlich passiert ist. Die Psychologie wird nicht nur beschrieben, sondern eigentlich fast angewandt. Es gibt Momente, in denen man ihr auch aufsitzt.

Nicci French ist ein Pseudonym. Es steht für Nicci Gerrard und Sean French. Die beiden sind ein englisches Journalisten-Ehepaar, das sich auf Psychothriller spezialisiert hat. Der Glaspavillon ist ihr erstes gemeinsames Buch.

Nicci French hat auch eine ganz amüsante und informative Homepage: www.niccifrench.com.

sf