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LITERATUR


Wolfram Fleischhauer: "Drei Minuten mit der Wirklichkeit"
Wolfram Fleischhauer
Drei Minuten mit der Wirklichkeit
Schneekluth Verlag
 

 

Argentinien, Tango und eine junge Tänzerin und ein Tänzer. Für eine feurige Liebesgeschichte eine gute Grundlage. Doch Wolfram Fleischhauer macht daraus nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch einen Politkrimi und eine reise durch die Geschichte des argentinischen Tangos und der Hauptstadt Buenos Aires.

Eigentlich gibt es für die junge Giullietta aus Berlin nur eines: das klassische Ballett. Doch dann lernt die 19-jährige den jungen Argentinier, Damián kennen - einen Tangotänzer. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf. Doch Damián reist plötzlich nach Buenos Aires zurück ohne eine Adresse zu hinterlassen. Auslöser ist offenbar ein mysteriöses Treffen, das er mit Giuliettas Vater hatte.

Die junge Frau lässt alles stehen und liegen und reist ihrem Liebhaber nach, um ihn zu finden. Auf ihrer suche in den verschiedenen Tangoclubs der Stadt lernt sie, dass der Tango nicht nur ein erotischer Tanz ist, sondern ein Lebensgefühl der Argentinier. Für Damián, der mit seinem Tanz den traditionellen Stil verlassen hat, bedeutet aber der Tango noch viel mehr.

Mit „drei Minuten mit der Wirklichkeit“ ist Fleischhauer wieder ein packendes Buch gelungen. Genauso wie schon in „die Frau mit den Regenhänden“ gelingt es ihm hervorragend, die verschiedenen Genres - Liebesroman, historischer Roman und Krimi - zu verbinden. War es in dem letzten Roman die Beschreibung des Lebens in Paris zur zeit der Weltausstellung, erfährt man in diesem Buch viel über die Stadt Buenos Aires mit ihren Tangoclubs und die grausame Geschichte Argentiniens zur zeit der Militärdiktatur.

Wolfram Fleischhauer wurde 1961 in Karlsruhe geboren, studierte Literatur in Spanien, Frankreich und den USA, wo er an der University of California, Irvine, an Kursen für creative writing teilnahm. Nach dem Studium verbrachte er längere Zeit in Paris, wo er für seinen 1996 erschienenen Roman „Die Purpurlinie“ recherchierte. Heute lebt er in Brüssel und arbeitet als Konferenzdolmetscher bei der EU-Kommission.

sf