JANUAR
01
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Die
Jüdin von Toledo
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Im Spanien des 13. Jahrhunderts, also inmitten der Reconquista, entschließt sich der reiche jüdische Kaufmann Jehuda Ibn Esra, von seiner Anstellung beim Kalifen von Sevilla in den Dienst des kastilischen Königs Alfonso zu wechseln. Grund für diese Entscheidung ist weniger der zwar gut bezahlte, doch undankbare Posten als vielmehr die Sehnsucht nach dem Haus seiner Väter. Während er Alfonsos Geschäfte auf Vordermann bringt, verliebt sich der König in seine Tochter. Das bringt selbstverständlich Probleme für alle Beteiligten und obendrein für die Bevölkerung mit sich. Feuchtwanger versteht es, Liebesgeschichte, Geschichtsroman und Anklage in ein und demselben Buch unterzubringen und gleichzeitig die Spannung ins Unerträgliche zu steigern. Das (adlige) Leben zu jener Zeit wird derart lebendig und anschaulich beschrieben, daß man ganz nebenbei noch viel lernt. Zwar zwecks Anpassung an die Handlung etwas verzerrt, aber historisch dennoch nicht falsch, gilt gleiches auch für die geschichtlichen Ereignisse. Auf jeden Fall ein wunderbares Buch, über das man noch lange nachdenkt und dessen Ende ein mentales Loch hinterläßt. Vorsicht: Spannung läßt sich am besten durch traurige Begebenheiten erzeugen. mp |