JULI
2003

 
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LITERATUR



Douglas Adams: 25 Jahre "Per Anhalter durch die Galaxis"

Dieser Ausschnitt entstammt
der bei Heyne erschienenen Ausgabe

Kaum jemand kennt ihn heute nicht, fünfundzwanzig Jahre nach seinem ersten Auftauchen: Den berüchtigten Reisebericht quer durch die Galaxis, der den beiden einfachen Worten „Keine Panik“ eine ganz neue Tragweite beigelegt hat.

Was im März 1978 als für völlig verrückt gehaltene Idee begann, der niemand ernsthafte Erfolgschancen einräumen mochte, wurde in kürzester Zeit zum Selbstläufer und zu einem der größten Erfolge der neueren Literaturgeschichte.

Der Erdling Arthur Dent verbringt seine Tage damit, im Bademantel vor seinem wegen des geplanten Neubaus einer Umgehungsstraße zum Abbruch bestimmten Haus im Matsch zu liegen, um die Bagger am bevorstehenden Abriß zu hindern. Ganz und gar nicht zu seiner Begeisterung wird er von seinem Freund Ford Prefect, der sich nebenbei als Außerirdischer von Beteigeuze 4 zu erkennen gibt, auf ein paar Bier eingeladen und so vor dem sicheren Tod gerettet – den er sicher erlitten hätte, wenn Ford ihn nicht mit an Bord des vogonischen Raumschiffes geschmuggelt hätte, das soeben die Erde vaporisiert hat, die einer intergalaktischen Umgehungsstraße weichen mußte. So beginnt Per Anhalter durch die Galaxis. Unzählige Abenteuer folgen und der Leser lernt, nie ohne Handtuch zu verreisen oder zu begreifen, daß das ewige Leben ein Fluch und kein Segen ist (die einzige einigermaßen sinnvolle Beschäftigung besteht dann nur noch darin, ewig durch das All zu reisen und jedes einzelne Lebewesen mal so richtig gründlich zu beleidigen).

Der trockene, lapidare Humor von Douglas Adams („Ford, du verwandelst dich in einen Pinguin, laß das bitte..!“) fand rasch viele Freunde auf der ganzen Welt und machte den Autor quasi über Nacht zur Kultfigur. Auf die BBC-Hörspielserie folgten alsbald der Roman, auf diesen eine Fernsehsendung – und bereits 1982 konnte Douglas Adams die Filmrechte verkaufen. (Bis zu seinem Tod durch einen Herzinfarkt in einem kalifornischen Fitneßstudio im Mai 2001 soll er mit diversen Hollywood-Produzenten darüber verhandelt haben. Es paßt zu ihm und seiner Schelmenhaftigkeit, daß bis heute kein Film existiert.)

Es blieb nicht lange beim ersten Buch. Bis 1995 folgten insgesamt vier weitere, deren letztes („Einmal Rupert und zurück“) anstelle eines Vorwortes den schlichten Untertitel trägt: „Der fünfte Band der vierbändigen Trilogie 'Per Anhalter durch die Galaxis'“.

Neben dem weltweit berüchtigten Per Anhalter durch die Galaxis hat Adams zahlreiche weitere Bücher geschrieben, die zwar im Schatten des alles überragenden Erstlingswerkes stehen, sich jedoch keineswegs dahinter zu verstecken brauchen: Seien es die Geschichten aus Dirk Gentlys Holistischer Detektei oder sein zusammen mit Mark Cawardine verfaßter Reisebericht „Die letzten ihrer Art“, der anrührend und einfühlsam seinen Besuch aussterbender Tierarten in Südostasien schildert – was Adams schrieb, wurde ein Erfolg, auch wenn es ihm selbst nicht immer leichtfiel. Oder gerade deswegen.

mp