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Frida Kahlo
Frida Kahlo
Coyoacán 1907 – Coyoacán 1954
(Mexiko)

Der Anfang

Die Mexikanerin deutsch-ungarischer Abstammung Frida Kahlo wird 1907 in Coyoacán geboren, einem Teil von Mexiko-Stadt. Später gibt sie ihr Geburtsdatum jedoch mit 1910 an, dem Datum der Mexikanischen Revolution: Ihr Leben soll zusammen mit dem modernen Mexiko beginnen.

Die Schmerzen

Mit 18 Jahren gerät Frida Kahlo in einen Busunfall, der ihr Leben verändert. Eine Eisenstange durchbohrt Becken und Rücken; auch das rechte Bein wird verletzt. Ihr Leben lang leidet Kahlo an Schmerzen, ist nur eingeschränkt bewegungsfähig und auf medizinische Hilfe angewiesen. Sie ist oft wochenlang ans Bett gefesselt und muß orthopädische Korsetts tragen. Im Laufe ihres Lebens muß sie 32 Operationen über sich ergehen lassen. Durch den Unfall kann sie keine Kinder bekommen und erleidet nur immer wieder Fehlgeburten.

Die Malerei

Als Frida Kahlo nach dem Unfall das Bett für längere Zeit nicht verlassen kann, beginnt sie zu malen. In ihren gut 200 Werken verarbeitet sie ihr Schicksal, die Schmerzen, die körperliche Deformierung, die Kinderlosigkeit. Die meisten Bilder sind Selbstportraits. Stolz auf ihre mexikanische Identität verwendet Kahlo die Bildsprache der mittelamerikanischen Volkskunst mit kräftigen Farben und einfachen Formen, kombiniert sie aber mit den surrealistischen Techniken der Moderne. Schon während ihrer Lebzeiten feiert sie mit ihren Bildern große Erfolge, stellt in New York, Paris und Mexiko-Stadt aus. 1939 erwirbt der Louvre ein Bild von ihr.

Die Liebe

1929 heiratet Frida Kahlo den Freskomaler Diego Rivera, der in der 30er und 40er Jahren als Mexikos berühmtester Künstler gilt. Häufig begleitet sie ihn auf seine Arbeitsreisen in die USA. Doch die Ehe ist durch zahlreiche Affären belastet: Riveras Eifersucht hindert Kahlo nicht daran, ihre sexuelle Freiheit genauso zu behaupten wie er. Zu ihren Liebhabern gehören auch Frauen. Als Mexiko 1937 dem von Stalin verfolgten Trotzki Asyl gewährt, kommt Trotzki in Kahlos Haus unter, und die beiden haben eine Affäre. 1939 lassen sich Kahlo und Rivera scheiden, doch ein Jahr später heiraten sie erneut (im Jahr von Trotzkis Ermordung in Mexiko). Trotz der ehelichen Spannungen, die sich auch in Kahlos Bildern niederschlagen, hält die Beziehung bis zu ihrem Tod.

Das Ende

Ihre letzten Jahre verbringt Kahlo größtenteils im Bett. Das ganze Jahr 1950 liegt sie im Krankenhaus und malt auch danach trotz großer Schwäche sehr viel. Zu dieser Zeit wächst ihre Verbundenheit mit der Kommunistischen Partei. Aufgrund der vielen Medikamente und der Schmerzen ist Frida Kahlo schließlich alkohol- und drogenabhängig. 1953 muß ihr rechtes Bein amputiert werden. Sie stirbt ein Jahr später in Coyoacán an den Spätfolgen des Unfalls.

aw