1. Die Monatslosung der Renatuther
Brüderversammle für Juni 2402 steht im sechsten Kapitel
des Freiheitsevangeliums der Renate:
Das ist, wie Ruth dazu kam, eine Anhängerin
Renatens zu werden.
Und sie blieb bei ihr und lernte viel über den Lastenausgleich.
(EvFrei 6,1)
Renanata!
Wir leben in einer Epoche gewaltiger Veränderungen, mit Recht
können wir von einer revolutionären Zeit sprechen. Es handelt
sich nicht nur um einen Wechsel der Meinungen, um eine Ablösung
von Ansichten, wie sie sich immer in der Generationenfolge ereignen.
Unsere Vorstellungswelt verliert nicht nur ein paar Radkappen, wir
sind zu einer tiefgreifenden Neuorientierung unseres ganzen Fortbewegungssystems
gezwungen. Es mag sein, daß die Älteren unter uns diesem
Umbruch ein wenig ängstlich und ratlos gegenüberstehen.
Die Jüngeren werden auf alle Fälle in diesen Prozeß
der Veränderung hineingerufen, denn er bestimmt ihr Leben und
ihre Zukunft.
Wie wird nun unser Renatistenleben von diesem Wandel betroffen sein?
Haben wir noch festen Grund unter den Füßen, oder wankt
und schwankt das Fundament? Gibt es in dieser Veränderung, die
den Raum der Geschichte und den Raum der Natur umfaßt, noch
ein Moment der Stetigkeit, des Bleibenden, der Verläßlichkeit?
Halten wir uns noch an den Worten Christiane Baller-Kührowitz
fest Ich hoffe auf den Morgen, wenn die Sonne aufgeht am Horizont.
Ich kämpfe für den Tag, an dem die Sonne aufgeht und Liebe
einzieht in alle Herzen (Baller-Kührowitz 49,2)? Können
wir uns auf die Zusage verlassen, daß das Versprechen
an alle Renatiker erfüllt wird, daß der Lastenausgleich
nie vergehen würde, so lange die Erde steht (1Nuß
6,2)? Ist diese Wahrheit über alle Epochen der Geschichte gespannt:
Deshalb werden Lasten ertragen / Und abnehmen können, /
Alle, die Renate folgen, / Und sie werden sein in Ewigkeit (EvFrank
1,18)?
Wir wollen heute versuchen, auf diese Fragen, die uns bedrücken
können, eine Antwort zu finden. Die Zeit nach Renaphanie soll
ja einen hellen Schein auf unseren Weg werfen, daß wir gewiß
und getrost auch den kommenden Tag erwarten. Wie auch die Welt von
morgen aussehen wird, eins ist gewiß, sie wird die Welt des
Menschen sein. Es wäre ein Irrtum, zu meinen, der Mensch verschwinde
in der Gesellschaft. Im Gegenteil. Der Mensch wird in unserer Gesellschaft
hohe Verantwortung tragen müssen, damit diese Welt rundläuft.
Alles, was geschieht, muß zu des Menschen Heil geschehen, sonst
sind alle Erfindungen und Errungenschaften, alle Glanzleistungen der
Technik und der Politik völlig vergeblich. Die entscheidende
Größe im Weltgeschehen der kommenden Jahrzehnte muß
der Mensch sein.
Deshalb fragen wir uns in unserem Zusammenhang nach dem Menschen in
Renate, und das Thema, das wir heute anschlagen heißt: Lob der
Anhängerschaft.
Das Gestaltprinzip der Versammlung Renates heißt Anhängerschaft,
damit ist eine Gemeinschaft von lebendigen, aktiven Menschen gemeint.
Anhängerschaft heißt Nachfolge Renates. Nie ist es anders
gewesen, und nie wird es anders sein, als daß Frauen und Männer
von dieser Renate Stichmich ergriffen werden und mit ihr ihr Leben
führen, bis alles erfüllt ist und die Logistik endgültig
aufgehoben ist (1Nuß 7,10b). In der deutschen Sprache
hat das Wort Anhänger eine besonders starke Bedeutung.
Ein Anhänger haftet buchstäblichen an seinem Vorbild. Ein
Interessierter mag zwar an einer Sache großes Interesse zeigen,
zu seinem Lehrer kann er aber ein recht kühles Verhältnis
haben. Das Wort Anhänger aber trägt in sich die Werte Liebe
und Treue. Ein Interessierter löst sich eines Tages von seinem
Lehrer - seis, weil er irgendwann das Interesse an der Sache
verloren hat; seis, weil er meint, von seinem Lehrer nichts
mehr lernen zu können. Der Anhänger aber bleibt bei seinem
Vorbild, er hat Gemeinschaft mit ihm, er folgt ihm nach. So ist es
von Ruth im 6. Kapitel des Freiheitsevangeliums zu lesen. Michael
Wohlmeyer gibt davon selbst Zeugnis: Euch schreibe ich, Michael,
der ich einst der Nußmann war, nun aber aus Gnaden Renatens
ihr Prophet, über die Worte, die ich euch geschrieben habe und
die ich offenbart bekommen habe aus dem Munde Renatens [...] seit
der Zeit, da ich nach meinem großen Nußmann-Konzert aus
der Hauptstadt kam [...], nachdem der Geist der Renate über mich
gekommen war (1Nuß 1,2.10b u. 2,12b). Und auch Clementine
berichtet in ihrem Brief davon: da kam Susanne vorbei und sie
lud mich und meine Kartons auf ihr Gefährt und brachte mich nach
Hause. Höret, meine Töchter, liebe Brüder, so wurde
ich noch zu Lebzeiten Susannens eine Anhängerin Renatens im Lastenausgleich
(LitClem 5,3.4). Damit ist zunächst einmal der Fortgang der Sache
garantiert. Der Lastenausgleich in Renate geht nicht mit ihrem Tode
unter, aber damit ist eben viel mehr gewonnen: Menschen stellen sich
zur Verfügung.
Im EvFrei (Kapitel 5, Vers 11 fortfolgende) wird ganz knapp, fast
kühl berichtet, wie Ruth zur Anhängerin Renates wird. Es
scheint so selbstverständlich zu sein, daß die vom Einsiedler
Angesprochene alles stehen und liegen läßt und sich auf
die Suche nach Renate macht. Es ist so, als ob sich die so Angesprochenen
dem gar nicht entziehen können. Sicherlich gibt es hier auch
Unterschiede. Immerhin verläßt Michael Wohlmeyer eine sichere
Position als gefeierter Sänger und Entertainer mit einem respektablen
Einkommen. Clementine gründet in ihrem Haus in Berlin-Kladow
die dortige Versammlung und wird auch deren erste Leiterin. Was Ruth
zuvor war und was sie hinter sich gelassen hatte, davon wissen wir
heute nichts. Aber es bleibt doch dabei, alle, die Renate in ihr Leben
jetzt hineinzieht und an ihren Auftrag bindet, ziehen einen Trennstrich,
er läuft zwischen dem bisher und dem nachher
mitten hindurch. Anhänger sind abhängige Leute geworden,
ihr Leben wird geprägt von ihrem Vorbild.
Lob der Anhängerschaft sollte unser Thema sein. Dies ist der
erste Ausdruck: Anhängerschaft ist eine schlichte Haltung.
Ohne Zweifel gibt es bei den Anhängern Renates auch Probleme
und Konflikte. Im Bettine-Brief (Bet 3,16-20) und vor allem im Clementinebrief
wird dies ganz deutlich. Aber dies wiegt wenig gegenüber der
gemeinsamen Haltung der Anhänger Renates. Sie sind betroffen
und spüren die lastenausgleichende Wirkung ihres Vorbilds. Sie
werden angesprochen und folgen aus freiem Entschluß, nicht mißmutig,
sondern mit froher Gewißheit des Lastenausgleichs. So, wie auch
von Ruth in EvFrei 6,2-7 berichtet wird, was sie von Renate gelernt
hat und daß sie genau wie diese zuvor handelt.
Mit getroster Zuversicht folgen sie ihr auf ihren Wegen. Die Wege
führen zu den Menschen. Immer da, wo Menschen einen Helfer brauchen,
ist Renate, in auswegloser Situation tritt Renate ein. Anhängerschaft
ist also ein Weg zum Menschen hin, ist der Entschluß, beim Menschen
zu bleiben, ihm so verbunden zu sein, wie Renate den Menschen nahe
ist.
Anhänger tragen die Lasten Renates, sie leiden daran, wie Renate
Stichmich verkannt und verleumdet wurde und wird. Sie hätten
eine wunderschöne Renate lieber gehabt, mit einer solchen Renate
kann man sich besser sehen lassen, aber sie können sich dem Schicksal
dieser Renate nicht mehr entziehen. Der eine aber, der es gewagt hat,
den Versammlungsort Renates an der Kinderplansche zu verraten (EvFrei
12,44-46; EvFrank 8,23-25), ist durch seinen eigenen Verrat umgekommen
(EvFrei 13,3).
Die Anhänger haben die Haltung ihres Vorbilds. Von ihrer Selbstlosigkeit
(vgl. EvFrei 3,4) wird auch in ihrem Herzen etwas lebendig. Doch ist
dies durchaus mit Mühsal verbunden. Nicht jeder hat sie sofort
verstanden. Selbst Anja Marquardt - von der wir nicht mehr wissen,
als daß sie eine Anhängerin Renates war - verstand nicht
sofort, daß Renate den letzten Weg nach Berlin gehen mußte,
auch wenn er ihr den Tod brachte (vgl. EvFrei 12,30). Renate wußte,
daß ihren Anhängern nicht die gleiche Hoheit, die Gleiche
Überlegenheit, die gleiche Unantastbarkeit gegeben war, die sie
in dieser kritischen Situation ihrer letzten Tage auszeichnet. Nur
so ist es zu verstehen, daß sie diesen Weg allein zu gehen hatte.
Aber die Anhänger empfangen auch die lastenausgleichende Kraft,
aus der ihr Vorbild gelebt hat (vgl. EvFrei 12,24b). Diese Kraft hat
eine sachliche Note. In der Erzählung von Renates Aufenthalt
in ihrem Geburtsort Puppenlappen bei Klara Klärchen lesen wir:
,Nein, ich hasse nicht, sagte Renate. ,Ich bin nett zu
jedem, auch wenn die nur aus Prestigegründen nett zu mir sind
(LegRen 3,12). Der Therapeut hat dies von ihr gelernt, viele haben
dies gelernt, und dies ist die schlichte Haltung ihrer Anhänger
damals wie heute. Wenn wir uns in unseren Tagen umsehen, dann entdecken
wir, daß es solche Anhänger Renates auch heute gibt. Was
war wohl das Geheimnis im Leben und Werk von Editha Bonnfer? Bei ihrem
Tode begriff eine erschütterte Welt, daß hier eine einzigartige
Menschenschwester unter ihnen war. Das Anziehende, das Gewinnende
an dieser Gestalt war diese wunderbare Einheit ihres Lebens. Sie tat,
was sie redete, und sie redete, was sie tat. Als Anhängerin Renates
blieb sie im Glauben an den Lastenausgleich, Menschen ihrer Zeit suchte
sie im Sinne ihres Vorbildes von ihren Lasten zu befreien. Lob der
Anhängerschaft: Anhängerschaft ist eine schlichte Haltung.
Anhängerschaft ist eine überzeugende Lebensweise.
Die Botschaft vom Lastenausgleich ist eingeformt in ein Menschenleben,
das ist Renate Stichmich, sie trägt ihre Botschaft weiter im
Leben ihrer Anhänger. Dieses Leben soll überblickbar und
verstehbar sein. Im Leben dieser Renatisten muß etwas spürbar
sein von dem Lastenausgleich, dem sie dienen. In der Lebenshaltung
und in der Lebenserwartung der Anhänger soll sich die Entlastung
in Renate zeigen. Liebe Ceryx-Leser, es ist wahr, ich zögere,
diese Erwartungen niederzuschreiben, weil sie ja auch die Verantwortung
spiegeln, in der die Anhänger stehen. Es ist ja fast zum Erschrecken,
zu hören, wie es auf ihr Leben, auf ihren Einsatz, auf ihr Beispiel
ankommt. Es ist auch zum Staunen, wie Renate dem Menschen soviel anvertraut.
Die Anhänger sollten der vollgültige überzeugende Grundriß
eines Lastnehmers sein, die lesbare Übersetzung der Botschaft
vom Rundlaufen der Welt in das Leben hinein. Ein Anhänger Renates
ist nicht nur verantwortlich für sich selbst, sondern er hat
einen verantwortungsvollen Auftrag in der Welt.
Von der Konstrukteurin der bis jetzt im Gebrauch gewesenen Lastwagengeneration
R69, Wilma Schmidt, der sogenannten Lastenschmidt, sagte ein Besucher:
In ihrem Hause habe ich erfahren, was das Lastnehmen für
eine Macht hat. Der Anhänger Renates geht in der Einsamkeit
zu Renate und zu den Menschen mit Renate. Es gerät jemand zu
seinem eigenen Erstaunen in die Lage hinein, daß andere auf
ihn blicken, etwas von ihm erwarten, sein Verhalten kritisieren, seine
Entscheidungen achten, in seinem Wesen ihn anerkennen. Die modernste
Renatika-Ausgabe ist das Leben der Anhänger in unseren Tagen.
Anhängerschaft ist eine bewegliche Haltung.
Am Anfang dieser Zeilen hieß es, daß unser Vertrauen auf
den Lastenausgleich eine Stabilität hat auch in den Wandlungen
unserer Tage. Ich bleibe aber dabei: Anhängerschaft ist eine
bewegliche Haltung. Wir sind nicht die Archivare der Vergangenheit,
sondern die Zeugen der Gegenwart und die Gestalter der Zukunft. Unsere
lastenausgleichende Kraft wächst mit uns, es gibt keinen Stillstand,
entweder bleiben wir zurück oder schreiten vorwärts. Wir
dürfen es uns deshalb nicht leicht machen, indem wir uns etwa
gegenüber den stürmischen Entwicklungen unserer Tage verknittert
zurückziehen. Wir sollen Lasten transportieren und je mehr wir
dies tun, desto mehr werden wir merken, wie sehr wir unserem Vorbild
immer ähnlicher werden.
Das sollte heute ein Lob der Anhängerschaft sein. So menschlich,
so lebendig geht es in der Anhängerschaft Renates zu. Ich gestehe
gern, daß ich bei Besuchen in fremden Städten, wenn es
sich ergibt, auch zu den Transportunternehmen gehe. Ich kenne die
Leute nicht, die dort arbeiten, und weiß auch nichts von ihrem
Leben. Aber an den Werbetafeln und Hinweisschildern kann ich mancherlei
ablesen. Da finde ich oft die starken, tröstlichen Worte aus
den Renatika, wie ein Zeugnis sind sie da angebracht. Einmal las ich
einen Satz, den Renate in einer ganz alltäglichen Situation dem
Nußmann gesagt hat: Michael, ich glaube an dich und ich
bin Renate, wenn du das nicht vergißt, dann bleibt meine Kraft
in dir (EvFrei 10,15). Ich weiß natürlich, daß
der Besitzer des besagten Transportunternehmens ebenfalls Michael
hieß, und er diesen Satz aus dem Zusammenhang heraus auf sich
und sein Unternehmen bezogen wissen wollte. Doch welch Vertrauen in
Renate spricht da heraus! Ich wünsche uns allen, daß wir
dieses Vertauen in Renate als ihre Anhänger immer wieder in uns
zu spüren bekommen.
Heike Lastwagner
2. Mit Lastentausch und Lastenausgleich:
Der erste habilitierte Renatiker jetzt in Berlin
Seit diesem Sommersemester konnte der angesehene Professor für
Renatistengeschichte Theodor Drehberg seinen Ruf an die Renatikische
Fakultät der Berliner Vereinigten Universität (VUB) aufnehmen.
Aus diesem Anlaß hatte Ceryx versucht, mit ihm ein Interview
zu führen. Aus terminlichen Gründen ist dieses bis dato
leider noch nicht zustandegekommen. So soll an dieser Stelle ersatzweise
vorab zunächst eine kleine Darstellung zur Person Prof. Drehbergs
folgen
.
Theodor Drehberg wurde am 6. Juli 2352 als erstes von fünf Kindern
der Versammlungsleiterin Dr. Ernestine-Wilhelmine Drehberg und des
Versammlungsmusikers Hannes in Kurzenthal/Rheinland geboren. Seine
Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Göttingen, Nußmannsberg/Harz,
München und Hannover; hier legte er 2369 das Abitur an einem
philologisch-antiksprachigen Gymnasium ab. In demselben Jahr begann
er, gefördert von der Studienstiftung Deutscher Renatisten (SDR),
an der erst am 1.10.2367 gegründeten Renatikischen Fakultät
der Universität München mit dem Studium der Renatik. Nach
vier Semestern setzte er es an der Universität Heidelberg und
ein Jahr später am Londoner Kings College fort, bevor er
nach München zurückkehrte und dort im Sommersemester 2374
das Examen ablegte. Anschließend begann er mit der Dissertation
zur pasewalkisch-puppenläppischen Renatikgeschichte: Lastentausch
oder Lastenausgleich. Zur Frage der frühen Vormachtstellung der
renatistischen Versammlungen. Er schrieb sie am Hauptkonziliarischen
Institut zu Puppenlappen, was ihm die Möglichkeit eines weiterführenden
spezialisierten Studiums bot. Nach einem abschließenden halben
Jahr am International Institute for Logistical Studies »Turtan«
bei Konstantinopel wurde er im Sommersemester 2378 in München
promoviert. Nun trat er ebendort eine Stelle als Assistent seiner
Doktormutter Georgina Quetschmar an. Während der Assistentenzeit
verfaßte er eine Habilitationsschrift über die ersten ökonomischen
Verhandlungen zwischen den poldeïschen und den puppenläppischen
Versammlungen: Neuexegese und Orthosystenatik. Der Briefwechsel
zwischen der Leitung der Vereinigten Poldeïschen Versammlungen
Südwestdeutschlands und der Puppenlappner Supraversammlungsleiterin
Johanna II. zur Regelung der gegenseitigen finanziellen Ansprüche
in den Jahren 2173-2181. Die Habilitation erfolgte im Wintersemester
2382/83. Theodor Drehberg war der erste, der nach dem durch Constance
I. für Männer eingeführten Promotionshindernis und
Habilitationsverbot für Renatik in diesem Studienfach erfolgreich
die Habilitation erlangen konnte.
Tafel im Innenhof
der Renatikischen Fakult�t der VUB
Doch des deutschen akademischen Betriebs etwas müde, ging er
zunächst für ein halbes Jahr als Gastprofessor an das Poldean
Renatical Seminary in Kuala Lumpur, bevor er 2384 begann, in München
als Dozent zu lehren. 2386 erlangte er eine Regibeif-Professur (C3)
in Erlangen. Dort angekommen, wurde er nach Göttingen (C3) berufen
und zog 2387 weiter. Nach zwei Jahren erhielt er einen Ruf auf einen
Lehrstuhl (C4) in Heidelberg, schlug ihn aber aus. Kurz darauf wurde
er auf den Lehrstuhl für Renatistengeschichte in Göttingen
berufen, den er bis zu seinem Ruf nach Tübingen innehatte.
Neben der Lehre und Forschung im Rahmen der Universität hat er
einen zweiten Arbeitsschwerpunkt in der renatikischen Ökonomie.
2385 zum Amt eines Versammlungsleiters uriniert, ist er seitdem Mitglied
mehrerer ökonomischer Kommissionen geworden und hat dort an einschlägigen
Studien mitgearbeitet; genannt sei die bilaterale Neuexegetisch-poldeïsche/Orthosystenatisch-puppenläppische
Ökonomische Kommission des Rates der Renatisten in Genf für
Energieeinsparung bei der Fassung von Fenstern von Versammlungshallen.
Ferner ist er Mitglied der Renatikischen Kammern der Vereinigten Neuexegetischen
Versammlungen in Deutschland (VNVD) und der Vereinigung der Vereinigten
Neuexegetisch-poldeïschen Versammlungen in Deutschland (VdVNPD).
3. Weiteres vom sog. Spandauer
Notizbuch
Nach meinem Beitrag in der März-Ausgabe erreichten mich mehrfach
Anfragen bezüglich der ersten Stellungnahme von Dr. Gabriel Neidhammer
im Oktober-Ceryx kurz nach der Rekonstruktion des Textes der ersten
Einlegeseite. Grundsätzlich ist den sehr vorsichtigen Aussagen
meines geschätzten Kollegen nur beizupflichten. Daß auch
einem hochangesehenen Wissenschaftler angesichts solch eines sensationellen
Fundes Fehler unterlaufen, tut dem keinen Abbruch. Selbst wenn das
Wissenschaftsethos einem Emotionen verbietet, lassen sie sich doch
nicht immer unterdrücken. Somit ist es gut zu verstehen, daß
er sich in der Hitze des Gefechts um ein Jahr vertan hat. Selbstverständlich
ist auch Dr. Neidhammer als Experte für Renatistengeschichte
bekannt, daß Renate im Mai 2000 von den Lakariern umgebracht
wurde. Somit wurden die eingelegten Seiten aus dem April 2001 nicht
einen Monat vor ihrem Tode verfaßt.
Um aber zu verdeutlichen, daß weiterhin Vorsicht geboten ist
mit Äußerungen, wonach der Fund Auswirkungen auf den Renatismus
hätte, folgen hier der Text weiterer Seiten des sog. Spandauer
Notizbuches. Auch hier gelten folgende satztechnischen Angaben:
/ gibt das Ende einer Zeile im Original an; // markiert das Ende einer
Seite; [...] zeigt unleserliche bzw. irreparabel verlorene Zeichen
an; erklärende Zusätze stehen in eckigen Klammern [].
[Seite 7:] Philipp J. Scheffaner 1804 / geschaffen. / K.s Frauen
Meta (1728-58) u. / Johanna Elisabeth (1747-1821) / du. schlichte
Stelen geehrt. / Die Linde wurde damals gepflanzt. / [kurzer Strich]
/ Christians[...] / 1735-38 nach Plänen von Otto / Joh. Müller
errichtet / Namensgeber war der Landes- / herr König Christian
VI. von / Dänemark / [...] // [Seite 8:] [...] / Kriegsschäden,
aufgebaut / 1946-52 du. Bernhard Hopp / [...] Rudolf Jäger /
[...] / aus dem 18. Jh. / [längerer Strich] / Altonaer Familie
/ 1. David Cohn 15[...]-1660. / 1. namentl. [...] // [Seite 9:] 7cm
Klemmtasche / [langer Strich] / Startmenüe u.r. / Einstellungen
/ Systemsteuerung / Schriften Doppelklick / Fenster mit Schriften
/ markieren / [zweimal durchgestrichen:] Explorer aufmachen / [unleserlich
durchgestrichen] Arbeitsplatz / [...] // [Seite 10:] Fenster Diskettensymbol
/ mit a: / mit link. Gilowtaste auf / markierter Schrift drücken
/ [ kurzer Strich] / neuer Rechner: / Start. ? Einstl. ? / Schriften
? / Menü Datei Schriften / installieren. //
Sofern der Inhalt der weiteren Seiten gesichtet werden konnte, wird
auch dieser hier wieder bekannt gegeben werden. Wir halten Sie auf
dem Laufenden.
Prof. Dr. Peter Kosmos, VUB
fs / bä
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Druck- und Versandkostenbeteiligung von € 4,50 auf das Konto
Kreatives Schreiben e.V.,
Kto-Nr. 11024513, bei der
BERLINER VOLKSBANK, BLZ 100 900 00;
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