APRIL
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2005
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April April:
Wenn der Fisch juxt
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Weitere Scherze und Details finden sich auf den Seiten |
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Der Tag, auf den sich sämtliche Scherzbolde schon ein Jahr vorher freuen, der Tag, an dem man nicht wachsam genug sein kann: der erste April. Doch woher kommt die Tradition am ersten April sämtliche Streiche, Scherze und irreleitenden Geschichten, die man sich ein Jahr lang verkniffen hat, herauszulassen? Wie so oft müssen als Erklärung wieder mal die alten Griechen und Römer herhalten. Im antiken Griechenland wurde Anfang April der Gott des Lachens gefeiert, bzw. die Liebesgöttin Aphrodite, die eben auch mit Verführung und Täuschung in Verbindung gebracht wurde. Von deren Namen leitete sich wohl auch das lateinische "aprilis" ab. Und auch Venus, die römische Liebesgöttin, wurde im April ausgiebig gefeiert, wobei man seinen Freunden den einen oder anderen Scherz zu Teil werden ließ. Auch wenn diese Hypothesen plausibel machen könnten, warum die Sitte des Aprilscherzes in vielen europäischen Ländern (z . B. England, Frankreich, Belgien, Schweiz) verbreitet ist, so sind sie längst nicht die einzigen. Oft werden weitere mögliche Gründe angeführt: So beschloss 1530 der Augsburger Reichstag eine Vereinheitlichung des Münzwesens für den ersten April 1540, die dann aber verschoben wurde. Dies brachte den Spekulanten und Verlierern natürlich Spott ein. In Frankreich führt man den Aprilscherz, der dort übrigens "poisson d'avril" (Aprilfisch) heißt, dagegen auf eine Kalenderrefom zurück. 1564 verlegte König Karl IX das Neujahrsfest vom 1. April auf den ersten Januar. Die kleinen Geschenke, die normalerweise zum Neujahrstag üblich waren, behielt man auch am ersten April bei. Sie wurden allerdings zu "Nettigkeiten" anderer Art. Dass in Frankreich der erste April mit dem Fisch in Verbindung gebracht wird, kann damit zusammenhängen, dass man sich in der Fastenzeit, die kein Fleisch erlaubte, eben Fische zum ersten April schenkte oder aber, dass der Mond Anfang April aus dem Tierkreiszeichen des Fischs heraustritt. Und so hängen sich Schulkinder auch heute noch als Scherz gegenseitig Papierfischchen an. In anderen Ländern und Gegenden haben sich ebenfalls spezielle Bräuche herausgebildet, z. B. bespritzt man sich in Lissabon mit Wasser. In Indien wird übrigens auch gerade am ersten April das Huli-Fest, das Fest des Scherzes und der Täuschung, gefeiert. Dagegen beglückt man in Spanien seine Mitmenschen am 28. Dezember ("día de los santos inocentes") seinen Mitmenschen mit lustigen Streichen und nicht am ersten April. So haben sich bis heute diverse Redewendungen ergeben, wie "Aprilnarr" oder "jemanden in den April schicken". Sogar in den Medien hat sich der Aprilscherz etabliert. So lancierte 1992 ein US-amerikanischer Radiosender die Nachricht, Richard Nixon würde für die nächsten Präsidentschaftswahlen kandidieren und sein Slogan sei: "Ich habe nichts Böses gemacht und ich mach's auch nicht wieder". In Kanada soll ein Aprilscherz einer Internetseite, dass der Finanzminister zurücktrete, von einem Wirtschaftsmagazin aufgegriffen worden sein, worauf der kanadischen Dollar um 32 Cent gefallen sein soll. Immer beliebter werden auch Aprilscherze per Mail, z. B. gefakte Rechnungen über MP3s und Ähnliches. Und so kann man als Motto für den April eigentlich nur Goethe zitieren, dem offensichtlich der Aprilscherz auch geläufig war und sogar verswürdig erschien: "Willst du den März nicht ganz verlieren, so laß nicht in April dich führen. Den ersten April sollst du mit viel Lachen überstehen, dann kann dir manches Gute nur geschehen. bk |