JULI
2003

 
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Antike Mythologie: Zeus (Jupiter)


Der Gott des Himmels (römisch Jupiter) war - nach der Entthronung seines Großvaters und Vaters - der oberste Gott überhaupt. Er führte eine Fülle von Beinamen, die zum einen von den verschiedenen Örtlichkeiten seines Kultes stammen, zum anderen die unterschiedlichen Seiten seines Wesens ausdrücken. Von den letzteren sind die bei Homer häufig gebrauchten: Der Schwarzwolkige, der Wolkensammler, der Donnerer oder Hochdonnernde, der höchste Herrscher, der Vater der Götter und Menschen. Sein oft vorkommender und als besonders ehrend geltender Beiname Kronion oder Kronide bezeichnet ihn als Sohn und Thronerben des Kronos.

Als erste Gemahlin Zeus‘ gilt Metis, die Klugheit, eine Tochter des Okeanos. Weil ihm aber geweissagt wurde, daß Metis ihm einen Sohn gebären werden, der mächtiger als er selbst werden würde, verschlang er seine eigene Gattin. Aus seinem Haupte entsprang danach aber Pallas Athene, seine vertraute Lieblingstochter, die Göttin der Kunstfertigkeit und des sinnenden Geistes.

Die eigentliche, rechtmäßige Gemahlin Zeus‘ war aber Hera, die große Himmelskönigin, seine Schwester. Lange zwar widerstand sie seinen Bitten, bis sie endlich nachgab und sich feierlich mit ihm vermählte. Zu dem Hochzeitsfest waren nicht nur alle GöttInnen des Himmels, sondern auch die, die auf Erden die Unterherrschaft ausübten, eingeladen. Hera gebar ihrem Gemahl die Tochter Hebe, sowie die Söhne Ares und Hephaistos. Jedoch blieb Zeus seiner Gattin nicht immer treu. Demeter gebar ihm Persephone, Loto den Apollon und die Artemis, Mnemosyne die Musen, Semele den Dionysos, Maia den Hermes, Alkmene den Herakles.

Besonders wichtig war er als Beschützer und Lenker des menschlichen Lebens. Er gab alles, Gutes und Böses, er verteilte Leiden und Heimsuchungen nach seinem Ermessen. So wurde Zeus von allen griechischen Stämmen gleichermaßen als die höchste Gottheit verehrt, und von allen wurde ihm die größte Gewalt und Macht beigelegt. Er donnerte hoch in den Wolken, er schleuderte mit allgewaltiger Hand zerstörende Blitze vom Himmel herab. Er kannte die Zukunft wie die Gegenwart, und zu Dodona in Epirus stand eine heilige Eiche, durch deren Rauschen er den Menschen seinen Willen und die Geschicke der Zukunft kund gab. Er galt als Vater der GöttInnen und Menschen, als Lenker und Erhalter des Weltalls, der auch die höchste Weisheit und Gerechtigkeit besaß und sich bei seiner Herrschaft über das Menschengeschlecht gleichsam von Gerechtigkeit, unbegrenzter Liebe und Güte leiten ließ. Sein Wirken erstreckte sich auf die ganze Natur und fast alle Bereiche des menschlichen Lebens. Zeus ordnete den Wechsel von Tag und Nacht und den der Jahreszeiten, ihm gehorchten die Winde, er sammelte und zerstreute die Wolken, ließ fruchtbaren Regen auf die Saat der Felder herabströmen. Er beschirmte auch die Ordnung des Staates, Recht und Gesetz. Von ihm erhielten die Könige ihre Gewalt. Er überwachte das gesamte Zusammenleben der Menschen - Wahrheit, treue und milde Gesinnung beschützend und entlohnend, Unrecht, Treulosigkeit und Härte aber strafend. So wie er aber nicht allein der höchste Herrscher im Donnergewölk, sondern auch der Menschen und Ewigen Vater hieß, so nahm er sich auch den armen und verlassenen Menschen väterlich liebend an. Unter seinem Schutz reiste der Fremdling, und besonders achtete er auf getreue Gewährung der Gastfreundschaft. In jeder Weise griff Zeus in das Leben und Treiben der Menschen ein, und selbst wo er Leiden verhängte, wollte er nur das Beste; daher war er auch der starke Helfer, der in aller Not angerufen wurde.

Überall in Griechenland wurde Zeus mit Eifer verehrt. Ihm zu Ehren wurden alle vier Jahre im Juli in der olympischen Ebene die feierlichsten, größten und berühmtesten unter den vier heiligen Volksspielen, die Olympischen Spiele, gefeiert.